Körpersprache der Macht: Nonverbale Kommunikation für Führungskräfte

Diana Neu an Mauer stehend

Bevor du ein Wort sagst, entscheidet deine Körpersprache, ob du als souverän, kompetent oder unsicher wahrgenommen wirst. Doch wie bewusst setzt du sie ein?

In diesem Blogbeitrag erfährst du:
1. Warum Körpersprache für Führungskräfte essenziell ist
2. Wie du mit nonverbaler Kommunikation souverän wirkst
3. Praktische Übungen für mehr Präsenz und Wirkung 

Warum Körpersprache über Führungskompetenz entscheidet

Unser Körper ist eines der mächtigsten Kommunikationsmittel und Werkzeuge. Es ist materialisierte Energie. Haltung, Mimik und Gestik verraten unsere Emotionen, innere Überzeugungen und beeinflussen, wie andere uns wahrnehmen. Besonders als Führungskraft ist es entscheidend, Körpersprache gezielt einzusetzen, um überzeugend aufzutreten und Autorität auszustrahlen.

Körpersprache in der Führung: Was wirklich zählt 

Als Führungskraft ist es entscheidend, nicht nur durch Worte, sondern vor allem durch deine Präsenz zu überzeugen. Deine Körpersprache beeinflusst, wie dein Team dich wahrnimmt und welche Wirkung du in verschiedenen Führungssituationen hast. Besonders in herausfordernden Momenten spielt sie eine zentrale Rolle:

1. In Meetings

– Eine ruhige, aufrechte Haltung und gezielte Gesten vermitteln Klarheit und Sicherheit.
– Körpersprachliche Souveränität schafft Vertrauen und stärkt die eigene Autorität.

2. In Verhandlungen

– Eine offene Haltung, stabiler Stand und bewusster Augenkontakt steigern die Überzeugungskraft.
– Wer sich körperlich sicher fühlt, tritt automatisch selbstbewusster auf.

3. In schwierigen Gesprächen

– Bewusste Gestik, kontrollierte Mimik und ein ruhiger Tonfall signalisieren Stärke ohne Dominanz.
– Eine aufrechte, entspannte Haltung zeigt Standfestigkeit und Offenheit für Dialog.

Emotionen & Körpersprache: Dein Schlüssel zur Ausstrahlung

Gefühle als Grundlage der Ausstrahlung

Empfindungen wie Selbstbewusstsein oder Unsicherheit prägen unsere Körpersprache – sie sind die Grundlage dessen, was wir ausstrahlen. Selbstbewusste Menschen nehmen durch Haltung und Präsenz selbstverständlich Raum ein.

Haltung: Eine aufrechte, entspannte Körperhaltung strahlt Selbstbewusstsein aus. Eine gebeugte Haltung hingegen signalisiert Unsicherheit.

Mimik: Emotionen wie Freude, Ärger oder Gelassenheit spiegeln sich in unserer Mimik wider. Jeder kann intuitiv diese Signale sofort deuten. Gelassenheit oder Anspannung prägen den Gesichtsausdruck langfristig. Je nachdem wie wir grundlegend fühlen, prägt dies die Gesichtszüge und unseren Falten

Gesten: Unruhige Bewegungen wirken nervös, während ruhige, kontrollierte Gesten Souveränität vermitteln.

Emotionen und Gefühle in der Interaktion

Gefühle als Grundlage der Ausstrahlung

Hierbei liegt der Unterschied zwischen Emotionen und Gefühlen im Fokus. Ich bin ein Fan der Embodiment-Theorie, da diese den Fokus auf Achtsamkeit und Selbstwahrnehmung legt und uns deshalb besonders dienlich ist.

Gefühl als Grundlage, Emotion als Interpretation

Gefühle sind die ersten Signale, die unser Körper uns gibt – wie ein leichtes Ziehen im Bauch oder ein Druck in der Brust. Emotionen entstehen erst, wenn wir diese Signale interpretieren, z. B. als Nervosität oder Freude. Es ist wichtig die Gefühle als Signale wahrzunehmen, BEVOR durch bewusste oder unbewusste Interpretation eine Emotion daraus wird. Emotionen sind viel schwieriger zu lenken und zu verändern. So bleibst du in der Eigenmacht und bist handlungsfähig.

Beispiele:
Ein Gesprächspartner spricht ein sensibles Thema an. Unser Körper reagiert sofort mit einem Signal, wie etwa ein Druckgefühl in der Brust – ein mögliches Signal für Anspannung oder Unsicherheit.

Hören wir hingegen positives Feedback spüren wir eine angenehme Wärme und vielleicht ein Kribbeln im Bauch – ein Hinweis auf Freude und Zufriedenheit.

Körpersprache in der Interaktion

Wenn wir nicht in der Lage sind, unsere Gefühle zu erkennen und Emotionen zu lenken, entstehen unkontrollierte Reaktionen, wie beispielsweise einem genervten Gesichtsausdruck oder Augenrollen. Oft ist uns dies nicht bewusst, doch besonders in der Führungsrolle kann dies das Vertrauensverhältnis erheblich stören. Während ein Lächeln oder ein nachsichtiger Gesichtsausdruck unserem Gesprächspartner Akzeptanz und Wertschätzung vermitteln.

Unsere Körpersprache beeinflusst nicht nur, wie wir wahrgenommen werden, sondern auch, wie wir uns fühlen. Körpersprache hilft genzielt dabei, Emotionen zu regulieren und souverän aufzutreten. Haltung, Atmung und Gestik wirken direkt auf unser Nervensystem. Eine aufrechte Haltung und bewusste, tiefe Atmung reduzieren Stresshormone wie Cortisol und fördern das Wohlbefinden.

Körpersprache: Praktische Übungen für Führungskräfte

Siegerpose für Präsenz und Selbstbewusstsein
Mit Haltung meine ich nicht nur die körperliche, nach außen sichtbare, sondern auch die innere Haltung. Beide beeinflussen sich gegenseitig und können so genutzt werden.

Übung:

  • Wähle eine Pose, die dich stark fühlen lässt, z. B. Arme nach oben, Kopf erhoben.
  • Nimm diese Haltung ein, bevor du ein wichtiges Gespräch oder Meeting betrittst.
  • Halte sie 1–3 Minuten und spüre, wie deine innere Haltung sich verändert.

Haltung

Verändere bewusst deine Körperhaltung, wenn du Anspannung oder Unsicherheit spürst. Eine selbstbewusste Haltung signalisiert nicht nur Stärke nach außen, sondern stärkt auch deine innere Sicherheit. Nutze deine Körpersprache gezielt, um Emotionen zu lenken – und nicht von ihnen gelenkt zu werden.

Mimik

Nimm deine Gefühle bewusst als Signale wahr und gleiche diese mit dem ab, was du zeigen möchtest. Wenn dies nicht kongruent ist, gehe ganz bewusst in das gewünschte Gefühl wie z.B. Empathie oder Entschlossenheit und zeige dies in deinem Gesichtsausdruck.

Blickkontakt

Der Augenkontakt vermittelt deinem Gegenüber Vertrauen und Verbindlichkeit. Außerdem Wertschätzung durch das „gesehen werden“. Möchtest du in einem schwierigen Gespräch dein Gegenüber aus dem Konzept bringen, brauchst du nur auf die Stelle zwischen den Augen zu schauen. Dein Gesprächspartner wird bemerken, dass der Rapport verloren geht, kann sich dies jedoch nicht erklären, da er immer noch das Gefühl des Blickkontaktes haben wird.

Gestik und Bewegungen

Besonders wenn du wahrnimmst, dass sich ein Gefühl von Nervosität oder Unsicherheit in dir bemerkbar macht, hilft es ganz bewusst und ruhig zu atmen. Achte dann besonders auf ruhige Gesten und Bewegungen, somit strahlst du trotzdem Selbstsicherheit aus. Außerdem wie im außen so im innen werden sich deine Emotionen durch deine achtsamen Bewegungen ebenfalls verändern.

Warum Authentizität wichtiger ist als die perfekte Körpersprache

Leider gilt in unserer Gesellschaft Perfektion noch immer häufig als Ideal. Dabei wird Authentizität immer mehr zum entscheidenden Faktor, mit dem du als Führungskraft den Unterschied machen kannst. Perfektion erzeugt Distanz, während Authentizität nahbar macht.

Authentische Führungskräfte ermöglichen ihren Teams, sich ebenfalls mit all ihren Facetten zu zeigen – und schaffen so ein vertrauensvolles Arbeitsumfeld. Außerdem spüren deine Mitmenschen ohnehin, ob du ihnen eine Fassade zeigst oder „echt“ bist.

In der Körpersprache zeigt sich Authentizität durch natürliche Bewegungen, eine lebendige Mimik und die Offenheit, Emotionen oder kleine Unsicherheiten zu zeigen. Menschen fühlen sich von authentischen Führungspersönlichkeiten angezogen, weil sie spüren, dass nichts vorgespielt wird. Echte Nähe entsteht durch Ehrlichkeit und Menschlichkeit.

Fazit: Körpersprache bewusst nutzen für mehr Führungskompetenz

Egal, ob du mit Affirmationen oder Afformationen arbeitest – beide Methoden haben das Potenzial, dein Leben nachhaltig zu bereichern. Wichtig ist, dass du sie bewusst anwendest und regelmäßig in deinen Alltag integrierst. Starte noch heute:

  • Körpersprache entscheidet über deine Wirkung, bevor du sprichst.
  • Bewusste Haltung, Gestik und Mimik stärken dein Selbstbewusstsein.
  • Authentizität schlägt Perfektion – sei echt, statt perfekt.

Setze deine Körpersprache ab heute bewusst ein – für mehr Präsenz, mehr Wirkung und mehr Führungskompetenz. Denn deine Ausstrahlung entscheidet, bevor du es tust!